Auf Wanderschaft zur Winterweide

Über Weihnachten ist die Herde die Wanderung von Haag nach Taiskirchen angetreten (auf 2 Tage verteilt, je ca. 8 km Tagesstrecke). Dort weiden die Schafe auf Ackerbegrünungen noch bis ca. Anfang/Mitte Februar.

Mit dabei war erstmals der erst acht Monate alte „Bolt“, ein Sohn von unseren Hunden Blue & Possum. Blue arbeitet bei den Wanderungen als Haupthund und gewährleistet, dass die Schafe auf der Fahrbahn und nicht im Acker oder der Gegenfahrbahn gehen. Possum als Zweithund arbeitet vorwiegend am Herdenende und geht bei Bedarf an die Seiten. Der kleine Bolt ist vorne bei Andreas und schaut, dass die Herde nicht zu schnell wird. Ziel ist, ein kontinuierliches und gemächliches Tempo der Herde zu halten. Durch diese Technik haben wir eine schöne, kompakte Herde und kommen gut durch knifflige Nadelöhre.

An dieser Stelle noch ein Wort zu den „Begrünungen: Hierbei handelt es sich um diverse Mischungen, welche im Spätsommer/Herbst nach der Hauptfrucht gesät werden. Neben agrarpolitischen Notwendigkeiten, bringt dies vor allem Vorteile wie Verhinderung von Erosion sowie Speicherung des überschüssigen Stickstoffes in der Pflanze, was wiederum eine Auswaschung des Bodens in tiefer liegende Bodenschichten während des Winters verhindert. Diese positiven Effekte von Begrünungen haben jedoch den Nachteil, dass diese wieder (teilweise mit schwerem Gerät) gepflügt, gemulcht und eben bearbeitet werden müssen. Dies verursacht Kosten und kann sich kontraproduktiv auf die Bodengesundheit auswirken.

Durch die Winterbeweidung mit den Schafen versuchen wir ökologisch verträgliche Synergien mit Landwirten zu nutzen:

- Die Schafe verwandeln die Begrünung in Dünger, der für die danach gesätzen Pflanzen gut verfügbar ist.

- Die Bodenbeschaffenheit wird nicht durch Umpflügen, Mulchen usw. mit schweren Maschinen beeinträchtigt.

- Die Schafe hinterlassen einen sauberen Acker und folglich ist dieser im Frühjahr bedeutend einfacher zu bearbeiten.

- Selbstverständlich profitieren auch die Schafe: viel frische Luft, viel Licht und Platzangebot und natürlich bestes Futter.